Neues Forschungsprojekt zu KI
Neues Forschungsprojekt zu KI und richterlicher Entscheidungsfindung
Ich freue mich sehr, gemeinsam mit Prof. Dr. Philipp Reuß vom Institut für Privat- und Prozessrecht an der Universität Göttingen ein Projekt des Niedersächsischen Justizministeriums und der Firma SINC begleiten zu können. In dem Projekt werden wir Handlungsempfehlungen für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Bereich der richterlichen Entscheidungsfindung ableiten. Gerade in einem hochsensiblen Bereich wie der juristischen Entscheidungsfindung muss der Einsatz von KI sehr gut abgewogen werden. Auf der einen Seite kann der Einsatz Künstlicher Intelligenz in einigen Bereichen vorteilhaft sein, z.B. in den Bereichen Komplexitätsreduktion oder Zeiteffizienz. Auf der anderen Seite ist (und bleibt) es der Mensch, der die Entscheidung fällt: KI kann bei der Entscheidungsfindung nur unterstützen, den Richter oder die Richterin aber nicht ersetzen.
Mit unserer Forschung wollen wir dazu beitragen, die Akzeptanz von KI in diesem hochsensiblen Bereich zu verbessern. Ein Ansatzpunkt besteht darin, die verschiedenen vorgeschlagenen KI-Prinzipien in Bezug auf die praktische Anwendung zu überprüfen. Zum Beispiel hat Google bereits in 2018 7 Prinzipien aufgestellt und kontinuierlich überprüft, zuletzt in 2022. Diese Prinzipien sehen u.a. vor, dass KI einen sozialen Mehrwert aufweisen soll, potentielle Diskriminierungen verhindern soll und unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte möglichst transparent sein soll. Auch die EU-Kommission hat mit der KI-Haftungsrichtlinie einen Vorschlag unterbreitet, KI juristisch haftbar zu machen.
Während ich mich stärker auf die technischen Fragestellungen konzentriere (Anforderungen an Daten und Algorithmen), wird Philipp die normativ-rechtlichen Anforderungen und Grenzen für den Einsatz von KI-Systemen bei der richterlichen Entscheidungsfindung erforschen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!
Weitere Informationen können entweder auf meiner Website oder den jeweiligen Pressemitteilungen entnommen werden:
Und wir freuen uns, dass Radio ffn in einigen Beiträgen das Forschungsprojekt einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt hat.